
Viele Bettenfelder Bürger, die bislang die Hoffnung hatten, einen schnellen Internet-Anschluss mit Glasfasertechnik zu bekommen, werden in ihren Erwartungen getäuscht. Dies geht aus einem aktuellen Schreiben der Kreisverwaltung hervor. Hiernach kann das Ziel, insbesondere Bewohner mit einem langsamen Anschluss (unter 30 Mbit/s) mit zeitgemäßem Internet zu versorgen, auf unbestimmte Zeit nicht erfüllt werden. Grund hierfür sind offensichtliche Fehlplanungen, wobei offen bleiben kann, wer von Behörden und Unternehmen hierfür letztlich die Verantwortung tragen muss. Das Ergebnis ist letztlich entscheidend: Viele Bettenfelder schauen in die Röhre und fühlen sich ungerecht behandelt.
Im Folgenden einige Auszüge des Briefes der Kreisverwaltung, den ich zur Unterrichtung der Gemeinde angefordert und erhalten habe. In diesem wird das Problem wortreich beschrieben, im Kern aber keine befriedigende Lösung angeboten. Wörtlich heißt es hier: „Im Zuge des beginnenden Ausbaus mehrten sich Beschwerden von Bettenfelder Bürgern, die keinen fttb-Anschluss (das ist Glasfaser bis ins Haus, d. Red.) bekommen, denen aber auch keine 30Mbit/s Downloadgeschwindigkeit zur Verfügung stehen. Es stellte sich heraus, dass insbesondere für die Straßenzüge „Holzbeulstr. (teilweise), „Auf dem Beul“, „Rotenbüschstr.“, „Am Schieferberg“ und „Zum Horngraben“ (teilweise), die verfügbare Downloadgeschwindigkeit deutlich unter den von den Telekommunikationsunternehmen gemeldeten Werten lagen. Erst auf mehrfache Aufforderung und Einreichung von Stichprobenwerten stellte das vor Ort tätige Telekommunikationsunternehmen neue, realistische Werte zur Verfügung.“
Die Lösungsansätze, die die Kreisverwaltung vorschlägt, helfen dem Bürger in der jetzigen Situation nicht. Weiter heißt es in dem Schreiben der Kreisverwaltung:
„Denkbare Lösungsansätze sind:
1. Nachtrag für die bisher nicht berücksichtigten Adresspunkte im Rahmen des laufenden Förderantrags.
2. Antrag im Rahmen eines zukünftigen Förderantrags für die bisher nicht berücksichtigten Adresspunkte.“
Die Verwaltung erklärt dann, warum ein „Nachtrag“ nicht geht. Unter anderem deshalb, weil andere Gemeinden den Spielraum des Fördergeldes bereits ausgenutzt haben, beispielsweise beim Ausbau von Schulen mit Internet im Kreisgebiet.
Als letzter Strohhalm bleibt nun für die Bettenfelder, in ein neues Förderprogramm aufgenommen zu werden. Doch das kann dauern. Hierzu die Kreisverwaltung: „Es sei an dieser Stelle jedoch erwähnt, dass zur Umsetzung dieses Vorhabens auch wieder ein Markterkundungsverfahren sowie eine Ausschreibung des Ausbauauftrags gehört.“
Fazit: Es wird noch sehr lange dauern, bis alle Bettenfelder über ein schnelles Internet verfügen. Dennoch fordere ich alle Bettenfelder weiterhin auf, sich bei mir zu melden, wenn der eigene Anschluss unter 30 Mbit/s liegt. So erhalten wir einen Überblick über das Maß der Ungerechtigkeit. Und wer weiß, vielleicht ist auf politischer Ebene am Ende doch noch jemand bereit, eine unbürokratische Lösung herbeizuführen?
Heinz Tutt, Ortsbürgermeister
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